Kuchen, Mittelalter in vegan, Rezepte
Kommentare 14

Mittelalter in vegan: Kleine Dattel-Torte

Obgleich das Mittelalter viele Gerichte kennt, die wenig süß bis (für heutige Gaumen) nahezu ohne identifizierbaren Geschmack sind, finden wir in den Rezeptsammlungen ebenfalls herrlich süße Kreationen für Pasteten, Desserts – und Torten.

Obwohl der mittelalterliche Monat eigentlich schon vorbei ist, habe ich noch ein Rezept für euch zu diesem Thema in petto, das ich nicht vorenthalten möchte: eine Datteltorte!

Datteln gehören zu den Früchten, die das europäische Mittelalter dem kulinarischen Einfluss aus dem Orient verdankt.

Als ich das Rezept für die kleine Datteltorte hier entdeckt habe, konnte ich gar nicht anders, als sie umgehend zu backen. Obwohl ich normalerweise nicht gerne Torten herstelle geschweige denn selbst esse, hat mich diese hier vor allem aufgrund ihrer fehlenden Sahneschicht überzeugt. Denn diese kalorienbombigen Zutaten konventioneller Torten mag ich nicht besonders gerne haben und mache daher stets einen großen Bogen um Backwerke mit diesen Inhaltsstoffen. (Abgesehen davon sind diese Zutaten denkbar ungeeignet für eine Ernährung, die sich am Clean Eating orientiert.)

Da dieses Dattelkunstwerk nun aber gerade ohne böse Sahnetoppings, Puddingfüllungen und Ähnlichem auskommt, ist sie ein perfekter Kandidat für einen orientalisch angehauchten Kaffeetisch.

Das Rezept

Datteltorte

Kleine Datteltorte

  • Portionen: eine kleine Springform á 16 cm
  • Schwierigkeit: einfach
  • Drucken

Ihr braucht:

Für den Teig:
  • 1 1/2 Tassen Dinkelmehl Typ 1050
  • 2 EL Sojamehl + 9 EL Wasser
  • 5 EL Birkenzucker
  • 1 Prise Meersalz
  • 3 EL Pflanzenmargarine
Für die Füllung:
  • 400g getrocknete und entsteinte Datteln
  • 1 Tasse Hafermilch
  • 3 EL Birkenzucker
  • 1 TL Zimt
  • 12 Datteln für die Deko

So geht’s:

Der Teig:
  1. Heizt euren Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vor.
  2. Gebt alle trockenen Zutaten zusammen in eine Rührschüssel und vermengt sie miteinander.
  3. Fügt nun die Pflanzenmargarine und das Wasser hinzu und verknetet alles mit den Händen zu einem homogenen Teig.
  4. Teilt euren Teig nun in 2 gleich große Teile. Legt einen Teil beiseite (dieser wird später der Deckel der Torte) und gebt den anderen auf den Boden einer gefetteten kleinen Springform. Drückt die Ränder an den Seiten ein paar Zentimeter nach oben.
  5. Gebt den Kuchenboden nun auf die mittlere Schiene des vorgeheizten Backofens und backt ihn für 10 Minuten vor.
  6. Nehmt den Kuchenboden aus dem Ofen und lasst ihn abkühlen.
Die Füllung:
  1. Gebt die Datteln und die Hafermilch zusammen in einen kleinen Topf und lasst beides einmal kurz aufkochen. Dreht die Hitze herunter und lasst alles für 5-10 Minuten weiter köcheln, bis die Datteln leicht weich geworden sind und die Süße in die Hafermilch abgegeben haben.
  2. Legt den Kuchenboden nun mit den Datteln aus (am besten arbeitet ihr euch von außen kreisförmig nach innen vor).
  3. Vermengt den Birkenzucker und den Zimt miteinander und gebt ca. 1 EL der Mischung über die Dattelschicht.
  4. Gebt anschließend 3-4 EL der Hafermilch über die Dattelschicht.
  5. Legt nun eine zweite Dattelschicht über die erste und bestreut diese ebenfalls wieder mit 1 EL der Birkenzucker-Zimt-Mischung.
  6. Legt nun den Deckel (die vorher beiseitegelegte Teighälfte) über die Dattelschichten. Drückt den Teig am Rand gut fest, sodass sich eine geschlossene Torte ergibt.
  7. Bestreicht den Tortendeckel nun mit der restlichen Hafermilch und dekoriert ihn mit den übrigen 12 Datteln.
  8. Gebt eure Torte nun auf die mittlere Schiene des vorgeheizten Backofens und lasst sie für die nächsten 45 Minuten backen, bis sie goldbraun geworden ist und beginnt, schön zu duften.
  9. Herausnehmen, nach Bedarf abkühlen lassen und genießen!

Datteltorte3

Diese Torte ist eine wahre Dattelbombe. Und die meiste Süße verdankt dieser Kuchen der Fruchtsüße dieser leckeren Köstlichkeiten. Trotz dessen schmeckt sie glücklicherweise nicht zu süß – ist also glücklicherweise nicht zu vergleichen mit der zähneziehenden Klebrigkeit, die wir normalerweise mit orientalischen Süßigkeiten in Verbindung bringen.

Datteltorte8

Statt dessen schmecken wir leicht die Hafermilch im Hintergrund und haben einen schönen, nicht zu trockenen und leicht weichen, aber nicht durchnässten Tortenteig, der sich nicht in den Vordergrund drängt und die Hauptrolle der Dattelfüllung überlässt.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit! ❤


Dieses Rezept gehört zur Reihe „Mittelalter in vegan“. Du findest alle Rezepte dieser Reihe sowie einen einleitenden Informationsartikel hier oder beim Klick auf das untenstehende Bild.

Mittelalter in vegan

14 Kommentare

  1. veganmom sagt

    Guten morgen Jenni,
    ich bin auch absolut kein Fan von Sahne – Torten oder arg süßem Gebäck. Aber mit Dattel klingt das durchaus interessant 🙂 Sieht verdammt gut aus! 🙂
    Ganz liebe Grüße Madita ♡

    Gefällt 1 Person

    • Hallo Madita!

      Ich danke dir für deine lieben Worte – und freue mich, dass wir dieselben geschmacklichen Vorlieben haben. 🙂
      Ich weiß gar nicht, wie lange ich schon keine Sahne oder Vergleichbares gegessen habe – und vegane Alternativen habe ich nie angerührt und habe es auch nicht vor. Nicht, solange man Torten auch ohne hinbekommen kann. 😉

      Liebe Grüße und hab‘ einen schönen Sonntag!
      Jenni

      Like

  2. Früher konnte ich Datteln nicht ausstehen, entdecke diese aber zusehends mehr, vor allem nach meiner Reise in den Mittleren Osten, wo man an allen Ecken wunderbares Dattelgebäck bekommt. Liest sich sehr interessant dein Rezept und die Fotos machen Lust zum Nachbacken 🙂 GLG, Heike

    Gefällt 1 Person

    • Hallo Heike!

      Da geht es dir ähnlich wie mir – ich habe lange Datteln und alle möglichen Trockenfrüche gehasst. Heute kann ich es mir absolut nicht mehr erklären und wenn es keine Datteln im Haus gibt, stehe ich am Rande der Verzweiflung.
      Was soll ich denn jetzt knacken? Womit den Kuchen süßen? Und wie Dattelpaste herstellen? Und was kommt als Süßungsmittel in den Grießbrei/Pudding/Smoothie?

      Trockenfrüchte sind so vielfältig zu verwenden, dass sie aus meinem Alltag gar nicht mehr wegzudenken sind.
      Und bezüglich der leckeren Gebäcke im Nahen Osten stimme ich dir vollkommen zu – ich beschäftige mich ja aktuell damit und ein Rezept mit Datteln in der Hauptrolle wird auf jeden Fall nochmals folgen! 🙂

      Liebe Grüße
      Jenni

      Like

    • Hallo Maria!

      Danke für deinen ehrlichen Kommentar!
      Ich muss gestehen: Mir ging es lange, lange genauso – ich konnte Datteln und alle anderen Trockenfrüchte nicht ausstehen.
      Ich weiß nicht, wann und warum, aber das hat sich grundlegend gewandelt: Heute liebe ich Datteln! ❤
      Mit ihnen kann man so viel anstellen und sie sind perfekt für den kleinen Hunger zwischendurch.

      Ich bin sehr gespannt auf deinen Germteig (noch so ein Wort, das ich erst vor Kurzem in mein Vokabular aufgenommen habe – und da sage einer, Bloggen bilde nicht). Ich glaube, er wird hervorragend werden, denn Apfelmark oder -mus ist ein toller Ersatz, wenn es ein süßes Gebäck werden soll.
      Vielleicht berichtest du ja – auch davon, was am Ende dabei herausgekommen ist? 🙂

      Liebe Grüße
      Jenni

      Gefällt 1 Person

  3. SkinnyMode sagt

    Deine Rezepte sind immer sehr inspirierend und ich liebe Datteln 🙂 Eine tolle Reihe, die du da gestartet hast!

    Gefällt 1 Person

    • Ich danke dir ganz herzlich für deine lieben Worte – das freut mich sehr! 🙂
      Ich bin auch ein absoluter Dattel-Fan und kann keinen Tag ohne sie leben. Wahnsinn – wo mir das früher so undenkbar erschien… 😉

      Liebe Grüße!
      Jenni

      Gefällt 1 Person

    • Hallo Lena!

      Danke dir – die Torte ist auch wirklich zum Verlieben lecker, finde ich. 🙂
      Ich backe auch sehr gerne mit Datteln und lasse den „normalen“ Industriezucker schon seit langem vollkommen weg. Dadurch sind die Gebäcke aromatischer geworden und man schmeckt die einzelnen Komponenten viel besser heraus.
      Abgesehen davon, dass sie nun wesentlich gesünder sind. 😉

      Liebe Grüße
      Jenni

      Like

    • Hallo Elisa!

      Ich danke dir für deine lieben Komplimente – es freut mich sehr, dass dir sowohl das Rezept als auch meine Seite gut gefallen! 🙂
      Falls du den Kuchen nachbackst, kannst du mir ja eine Rückmeldung geben, wie er dir gefallen hat – wenn du magst, versteht sich.

      Liebe Grüße zurück!
      Jenni

      Like

Hinterlasse eine Antwort zu healthylena Antwort abbrechen